WWDC 2024: Der Hauptdarsteller der künstlichen Intelligenz-Veranstaltung von Apple
Der Hauptstar der diesjährigen „Worldwide Developers Conference“, die am Montag stattfand, war die neue UI-Plattform „Apple Intelligence“. Auch im Bereich seines Betriebssystems zeigte Apple einige Neuerungen. iPhone-Benutzer erhalten somit Hilfe beim Verfassen von Textzusammenfassungen, beim Erstellen von Originalbildern und beim Auffinden relevanter Daten, wenn sie diese benötigen. Sogar Siri, einst Pionier der digitalen Assistenten, wird ein neues Aussehen bekommen.
Apple jagt die Konkurrenz im UI-Rennen, hier meinen wir insbesondere Spieler wie Alphabet und Microsoft, die beide Apple einige Schritte voraus sind. Wie üblich setzt Apple auf eine verfeinerte Benutzeroberfläche und natürlich auf einen treuen Kundenstamm, um den Abstand zur Konkurrenz zu verringern oder diese sogar zu überholen.
"Dies ist der Moment, in dem wir alle schon seit langer Zeit zusammenarbeiten", sagt der Senior-Vizepräsident Craig Federighi, der den Bereich Softwareentwicklung leitet. Er beschrieb „Apple Intelligence“ als „UI für alle anderen“, was sich in seinem Vortrag irgendwie an den alten Slogan der Mac-Computer anlehnte.
Durch die Partnerschaft mit OpenAI können Benutzer von Apple-Geräten über den Siri-Assistenten kostenlos auf ChatGPT zugreifen. „Apple Intelligence“ wird etwas später in diesem Jahr aktualisiert, während bestimmte Funktionen, wie die Möglichkeit, Apps über Siri zu steuern, erst nächstes Jahr verfügbar sein werden. Die Unterstützung weiterer Sprachen außer Englisch wird erst Ende des Jahres verfügbar sein.
Sam Altman, CEO von OpenAI, war am Montag bei der Veranstaltung und schrieb im X Network, dass er „sehr aufgeregt sei, mit Apple zusammenzuarbeiten“. Obwohl die ChatGPT-Integration kostenlos sein wird, erhalten zahlende OpenAI-Abonnenten im Laufe der Zeit zusätzliche Funktionen. Apple, das auch mit Google über die Verwendung des Gemini-Modells gesprochen hat, sagte, es plane, später weitere Dienste zu unterstützen.
Ein wichtiger Teil des Vortrags war dem Thema Benutzerdatensicherheit gewidmet. Federighi wies unter anderem darauf hin, dass das System namens „Private Cloud Compute“ dafür sorgen werde, dass die Daten der Nutzer bei der Übermittlung an die Rechenzentren stets sicher seien. „Apple Intelligence“ wird unter anderem UI-Emojis namens „Genmojiji“ und automatische Fotobearbeitung unterstützen.
Apple iOS 18 und iPadOS erhalten Verbesserungen in den Bereichen Personalisierung, Produktivität und Kommunikation. Hier einige Neuigkeiten:
- Auf dem aktualisierten Startbildschirm können Benutzer Symbole an beliebiger Stelle platzieren. Die Farben der App-Symbole können sich auch ändern und anpassen, je nachdem, ob der Benutzer den Hell- oder Dunkelmodus verwendet.
- Das neue „Control Center“ bietet Unterstützung für „Drittanbieter“-Steuerelemente, mehr Einstellungsseiten und auch das Erscheinungsbild wird aktualisiert.
- iPhone 14 und neuere Modelle erhalten Unterstützung für den Versand von Textnachrichten über Satelliten. Bisher war dies nur in Notfällen möglich.
- Mit der Anwendung „Nachrichten“ können Sie den Versand einer Textnachricht planen.
- Benutzer können Spezialeffekte für einzelne Wörter und Phrasen festlegen, anstatt für ganze Texte – beispielsweise das Schütteln des Wortes. Auch das Schreiben von Texten wird umfassend unterstützt, was die Kommunikation zwischen Apple- und Android-Nutzern erleichtern wird.
- Die Anwendung „Passwörter“ verwaltet Passwörter, Anmeldeinformationen und WLAN-Einstellungen.
- Die aktualisierte Anwendung „Fotos“ wird die Möglichkeit verbessern, Fotos mithilfe künstlicher Intelligenz zu bearbeiten.
- Die Gesichts-ID-Sperre wird für alle Anwendungen verfügbar sein.
- Erstmals erhält das iPad die App „Rechner“, mit der man handgeschriebene mathematische Gleichungen mit dem Apple Pencil lösen kann. Das Fehlen dieser iPad-App ist seit langem ein Problem bei Kunden und die neue Funktion stieß bei der Veranstaltung am Montag auf Beifall.
Obwohl Apple 2011 mit der Veröffentlichung von Siri die Führung im KI-Rennen übernahm, übernahmen Google Assistant und Amazon Alexa schnell die Führung. Den größten Sprung machte die künstliche Intelligenz natürlich Ende 2022, als OpenAI ChatGPT einführte.
Dienste von Google, Microsoft und Meta boomen, und Samsung, Apples größter Konkurrent in der Smartphone-Entwicklung, hat Anfang des Jahres die UI-Funktionen von Google in seine Geräte integriert.
Apples erster Mann, Tim Cook, steht unter großem Druck, den iPhone-Hersteller wieder an die Spitze zu bringen. Durch den Umsatzrückgang wird der Druck noch größer, da der Umsatz des Unternehmens in den letzten fünf von sechs Quartalen zurückgegangen ist. Vor allem auf Kosten der geringeren Nachfrage nach Smartphones, wo der Rückgang in China am stärksten ist.
Am Montag sagte Cook, dass künstliche Intelligenz „der nächste große Schritt für Apple“ sei. Dadurch werde zwar nicht direkt Geld auf Kosten neuer UI-Funktionalitäten verdient, man erhoffe sich aber eine stärkere Loyalität der Nutzer durch die neuen Features der Geräte und ein schnelleres Kaufen und Umtauschen von Produkten.
"Wir denken dass Apple Intelligence ein unverzichtbarer Bestandteil von Produkten sein wird, die bereits eine Schlüsselrolle in unserem Leben spielen", er fügte hinzu.