Europäische Alternativen zu amerikanischen Programmen und Diensten

Welchen Browser verwenden Sie? Angesichts seines Marktanteils ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass Sie Chrome verwenden, das zu Google gehört. Die US-Regierung zwingt ihn zum Verkauf des Browsers, doch bis dahin bleibt er in seinem Portfolio. Zu den europäischen Alternativen gehören der norwegische Vivaldi und der schwedische Mullvad Browser.

Vivaldi ist seit zehn Jahren auf der Bildfläche und das Kind der Gründer Tatsuki Tomita und Jon Stephenson von Tetzchner. Letzterer war Mitbegründer des ebenso berühmten Opera-Browsers. Vivaldi und auch Mullvad legen Wert auf die Privatsphäre der Benutzer und blockieren standardmäßig Werbung und Tracker. Mullvad empfiehlt die Verwendung eines VPN für zusätzlichen Schutz vor Tracking. Natürlich empfehlen sie ihr eigenes, das unserer Erfahrung nach sogar zu den Besten gehört.

Dann gibt es noch Gmail – den mit Abstand am häufigsten verwendeten E-Mail-Anbieter der Welt. Aber wir haben viele Alternativen. Die bekanntesten sind die Schweizer Proton Mail und die deutsche Tuta.

Es ist viel schwieriger, eine Suchmaschine zu ersetzen. Google hat im Laufe der Jahre ein Monopol aufgebaut, das es eifrig ausnutzt und zugleich Googles größter Geldbringer ist. Es gibt nicht viele gleichwertige Alternativen oder sie erfordern einen viel größeren Anpassungsaufwand. Am bekanntesten ist Startpage, das jedoch vor Jahren an eine amerikanische Werbefirma verkauft wurde. Qwant, Ecosia, GOOD, swisscows und metaGer gehören europäischen Unternehmen und verwenden eine Mischung aus Bing und ihrem eigenen Suchindex. Einige sind auch vom Brave-Browser inspiriert, bei dem der Schwerpunkt auf Datenschutz und Datensicherheit liegt.

In Sachen Musik müssen wir uns keine großen Sorgen machen. Die meisten von Ihnen nutzen bereits Spotify, das mehrheitlich schwedischen Unternehmern gehört. Wenn Sie nach einer Alternative zu YouTube Music und Apple Music suchen, können Sie auch das französische Deezer und das deutsche SoundCloud ausprobieren.

Was ist mit Microsoft Office und Google Workspace, können wir sie ersetzen? Oder Windows? Dabei handelt es sich um Programme und Systeme, die so tief in unser Leben und unsere Arbeit integriert sind, dass es schwer vorstellbar ist, wie wir ohne sie leben könnten. LibreOffice ist eine Open-Source-Lösung eines deutschen Studenten und zugleich die am weitesten verbreitete Alternative zu Office. Wir kennen auch OnlyOffice, Nuclino, Nextcloud Office, CryptPad und Collabora Online.

Linux ist auch immer bereit, wenn Sie Windows (oder MacOS) für immer hinter sich lassen möchten, aber wir geben auch zu, dass der Übergang für den durchschnittlichen Benutzer nicht der einfachste ist.

Auch Android auf einem Smartphone ist schwer zu ersetzen. Zunächst benötigen Sie ein Telefon, für das Sie den System-Bootloader entsperren können. Erst dann können Sie das Standard-ROM beispielsweise durch LineageOS ersetzen. Andererseits können Sie den mobilen Store von Google problemlos ausschließen und stattdessen Aurora Store, F-Droid oder Droid-ify verwenden.

Was ist mit sozialen Netzwerken? Sie können Twitter oder X durch die Open-Source-Software Mastodon oder Bluesky ersetzen, obwohl letzteres immer noch einem amerikanischen Unternehmen gehört. Die Alternative zu Reddit ist Lemmy und die zu Instagram ist Pixelfed.

Auch bei den Übersetzern gibt es eine große Auswahl. Nutzen Sie statt Google Translate lieber den deutschen Übersetzer DeepL, der ist in den meisten Fällen sogar noch besser. Die Franzosen haben Reverso, die Italiener haben ModernMT und die Schweizer haben Textshuttle, falls Sie sie ausprobieren möchten.

YouTube ist ein weiteres Beispiel für ein Monopol, das schwer zu schlagen ist. PeerTube ist ein französischer Versuch zum Teilen von Videos, aber es ist bei weitem nicht so praktisch wie YouTube.

Für viele kann das unverzichtbare Google Maps durch das Programm Komoot zum Wandern und HERE WeGo oder TomTom GO zur Straßennavigation mit dem Auto oder zu Fuß ersetzt werden.

Was ist mit generativer künstlicher Intelligenz? Können wir Gemini, ChatGPT, Copilot und den Rest ersetzen? Das französische Unternehmen Mistral hat seinen auf künstlicher Intelligenz basierenden Chatbot Le Chat veröffentlicht. Für die Basisnutzung reicht die kostenlose Version aus, für erweiterte Funktionen und unbegrenzte Nutzung müssen Sie jedoch 14,99 € pro Monat bezahlen. Wir haben es auch in der Redaktion getestet und sind von der Geschwindigkeit und Genauigkeit sehr angetan. Für die meisten wird Le Chat eine großartige Alternative zu ChatGPT und anderen sein.

Alle europäischen Alternativen können Sie unter https://european-alternatives.eu/ einsehen.